Rot-Weiss Essen empfängt in der 3. Liga Tabellenführer Energie Cottbus. Die Historie zwischen beiden Vereinen ist nicht besonders groß. Abgesehen vom DFB-Pokal trafen beide Mannschaften erst in einer Saison aufeinander. In der 2. Bundesliga 2004/05 konnte RWE sein Heimspiel gewinnen. Weisse noch?
19. September 2004, Georg-Melches-Stadion. Vor knapp 12.000 Zuschauern tritt Rot-Weiss Essen am 5. Spieltag der 2. Bundesliga gegen Energie Cottbus, bis dahin ungeschlagen, an. Rot-Weiss Essen holte aus den ersten vier Spielen hingegen keinen Sieg, sondern nur zwei Unentschieden.
Die Voraussetzungen waren also ähnlich wie in dieser Saison. Damals sollte es ein unterhaltsames Spiel werden. Doch zunächst überließen die Männer von Trainer Jürgen Gelsdorf dem Gegner das Feld, die mit ihrer Feldüberlegenheit aber nichts anzufangen wussten.
Nach einigen Halbchancen war es im Gegenteil der Gastgeber, der eiskalt zuschlug. Ramazan Yildirim spielte einen Platz in die Spitze, der unglücklich abgefälscht wurde. Peter Foldgast sagte Danke und verwandelte zum 1:0 in der 12. Minute.
In der Folge stand Foldgasts Sturmpartner Francis Kioyo im Mittelpunkt. Zunächst setzte er einen Kopfball an den Pfosten, dann verlor er kurz nach dem Pausentee leichtfertig einen Ball. Laurentiu Reghecampf sagte Danke und setzte Youssef Mokhtari ein, der die höchst ereignisreiche zweite Halbzeit einleitete und auf 1:1 stellte. Auch Torhüter René Renno und Rechtsverteidiger Marko Kück sahen dabei nicht allzu gut aus.
Diese Führung sollte aber nicht lange Bestand haben, denn bereits in der 52. Minute war es erneut Foldgast, der eine Flanke von Bjarne Goldbaek zum 2:1 einköpfte. Und es sollte für die Jungs von der Hafenstraße noch besser werden.
Denn zwei Minuten nach dem erneuten Führungstreffer wurde Adebowale Ogungbure mit einer Gelb-Roten Karte zum Duschen geschickt. Die Vorentscheidung? Weit gefehlt, denn RWE gab das Heft des Handelns gegen zehn Gegenspieler aus der Hand.
Nach einer Ecke verlängerte Zoltan Szelesi den Ball, Michael Thurk – übrigens Sturmpartner eines gewissen Steffen Baumgart, heutiger HSV-Trainer – hatte keine große Mühe, um auf 2:2 zu stellen. Doch RWE blieb dran und konnte zehn Minuten vor Abpfiff erneut jubeln.
Erwin Koen konnte recht ungestört flanken, Kück traf zur erneuten Führung. RWE musste zwar bis in die Nachspielzeit zittern, spätestens mit dem 4:2 durch Yildirim war die Messe aber gelesen. Davon träumen die RWE-Fans auch diese Saison: mit einem Sieg über Cottbus die Abstiegsränge verlassen. Am fünften Spieltag der 2. Bundesliga 2004/05 gelang genau das. Weisse noch?